Das Konzept der hoerspielbox

Im Jahr 2000 geht das Soundarchiv „hoerspielbox.de“ nach einer Idee von Andreas Hagelüken als Sommeraktion der Akademie der Künste zu Berlin im Rahmen von „Z-2000 – Positionen junger Kunst und Kultur“ und mit tatkräftiger Unterstützung des Hörspielleiters Manfred Mixner (Sender Freies Berlin) ans Netz.
Idee dieses Soundforums war und ist ein frei zugängliches mp3-Archiv aus Geräuschen, Atmosphären, Instrumentalklängen und stimmlichen Lauten von Mensch und Tier.
Ergänzt wird das Angebot durch Texte zur Geschichte, Dramaturgie und Produktionsästhetik des Hörspiels und Radio-Experiments, technische Hilfestellungen zu Tonaufzeichnung und Soundbearbeitung am PC.
Ursprünglich diente die hoerspielbox vor allem als Basis für Kurzhörspiel-Wettbewerbe, mit den genannten Texten als Hilfestellung und einem Archiv beispielhafter Kurzproduktionen. „Z 2000“ beispielsweise hat die „5 besten Minuten der Menschheit“ als Kurzhörspiel gesucht.

 

Das Archiv, das nach innen hin wie die professionellen Sounddatenbanken mit Suchfunktion in den Rundfunkhäusern organisiert ist, speiste sich ursprünglich aus einem professionellem Produktionsarchiv mit Sounds der 50er bis 70er Jahre, die auf Tonband vorlagen und im Rahmen der beginnenden Digitalisierung ind den 90er Jahren verloren zu gehen drohten. Mittels hoerspielbox.de wurden sie also nicht nur der privaten Nutzung zugänglich gemacht, sondern auch vor dem „Verklingen“ gerettet. Dem Umstand eines professionellen Entstehungszusammenhangs verdanken sie ihre weitgehend hohe Qualität: sie sind großteils mit einer exzellenten Technik und dem Knowhow von Toningenieuren aufgezeichnet worden – allerdings (je nach Alter) manchmal auch noch in Mono.
Fortan diente die hoerspielbox jungen Soundtüftlern privat oder im Rahmen von Hörspiel-Workshops an Schulen und in Theater-AGs als Material-und Ideengeber gleichermaßen und war nicht zuletzt auch als Möglichkeit des Einstiegs in die Radioarbeit gedacht.
Über 14 Jahre existierte hoerspielbox.de in der alten Programmierung und Graphik. Mit jeder neuen Browserversion „brachen“ einzelne Funktionen der Site weg, wie das ehemals umfassende Pool-Archiv mit zahlreichen kurzen Radiokunstproduktionen und Klangbeispielen der verschiedensten Rundfunk-Gattungen. Schon nach wenigen Jahren, in denen sich die Netzwelt rasend weiter drehte, ging die Pool-Archiv-Navigation schlichtweg verloren und nur mehr ein kleiner Bruchteil des Bestandes blieb auffindbar.

 

Das Ton- und Samplearchiv aber wurde weiterhin von den einschlägigen Foren genutzt und entsprechend zahlreich verlinkt – vor allem in Schulportalen, in Begleit- und Lehrbüchern oder -sites zum Thema Hörspiel und Pädagogik, sodass wir uns 2014 entschlossen, das Archiv in einer zeitgemäßen Programmierung und Form und mit aktualisierten Inhalten neu aufzusetzen. Zudem wird der Samplebestand in höherer Datenrate und damit besserer Klangqualität angeboten und zukünftig kontinuierlich erweitert werden.

 

Kernstück von hoerspielbox.de ist und bleibt das Samplearchiv in der Kategorisierung Atmosphären, Geräusche, Laute und Instrumente mit ihren jeweiligen Unterkategorien.
Darüber hinaus bieten unter „THEORIE“ und „TIPPS“ Texte zur Produktionstechnik und -ästhetik sowie zur Hörspielgeschichte weiterhin einen Einstieg in die Grundbegriffe der eigenständigen Audio-Produktion.
Unter „SERVICE“ bieten wir an, konkrete Projekte zu begleiten und spezielle Sounds professionell zu erstellen.

 

Hinter allem steht das unbedingte Interesse an allem was klingt und kracht, die Überzeugung, dass die Welt als tönende viel zu erzählen hat und noch mehr zu hören bietet, sowie die Hoffnung, mit hoerspielbox.de auf die vielen Spielarten und Möglichkeiten des Hinhörens zwischen auditiver Aufmerksamkeit und Field Recording bis hin zur elaborierten Hörstrecke aufmerksam machen zu können.
Da das alles auch Arbeit macht, erlauben wir uns an die Vergabe der kostenlosen Sounds Spendenaufrufe zu hängen, und wir sehen jede Zuwendung auch als Ansporn weiter zu machen.